
Die 12 Wirkkräfte der Kunsttherapie (Das Fundament)
Sie werden merken, dass das Bild-/Werk viel mehr offenbart, als es durch andere Therapieverfahren möglich ist. Es verhilft Ihnen zur notwendigen Distanz und es fällt Ihnen dadurch wesentlich leichter, sich mit Ihren Konflikten auseinander zu setzen.

Mit allen Sinnen wahrnehmen
Die haptische Arbeit mit Material (Ton, Farbe) verankert im Hier und Jetzt und intensiviert die körperliche Wahrnehmung.

Leichterer Zugang zu Gefühlen
Wo Worte fehlen, bietet das nonverbale Gestalten ein direktes "Sprachrohr" für die Seele.

Zugang zum Unbewussten
Im intuitiven, kreativen Prozess werden bewusste "Zensoren" umgangen und innere Symbole und Bilder tauchen auf.

Ressourcen aktivieren (Selbstwirksamkeit)
Der Akt des Schaffens ist ein Wechsel von der Passivität ins aktive Tun; das Werk ist ein Beweis der eigenen Gestaltungsfähigkeit.

Achtsamkeit (Flow)
Der Gestaltungsprozess bindet die Konzentration auf den Moment und wirkt wie eine Meditation, die Grübeleien stoppt.

Visualisierung (Probehandeln)
Das Gehirn erlebt eine im Bild dargestellte Lösung (z.B. eine Mauer durchbrechen) als reale Erfahrung, was neue neuronale Bahnen anlegt.

Körperliche Regulierung
Der Rhythmus des Malens oder Knetens wirkt direkt auf das vegetative Nervensystem (entweder beruhigend oder spannungsabbauend).

Externalisierung (Distanzierung)
Das Problem wird aus dem Inneren "nach außen" gebracht (aufs Blatt) und wird dadurch von außen beobachtbar und handhabbar.

Das Werk als "drittes Element"
Das Bild wird zum eigenständigen Dialogpartner und "Gegenüber" in der therapeutischen Dreiecksbeziehung (Klient–Werk–Therapeut).

Das Werk als "Container" (Halt)
Das Bild dient als sicherer "Behälter" für intensive Emotionen, die so angeschaut werden können, ohne den Klienten zu überschwemmen.

Symbolische Transformation
Ein Bild kann jederzeit verändert werden; der Klient erlebt im Kleinen, dass er festgefahrene Situationen aktiv verändern kann.

Das Werk als Gedächtnis
Die Bilderserie dokumentiert den Therapieverlauf nonverbal und macht die eigene Entwicklung und Veränderung sichtbar.
Muss man künstlerisch begabt sein?
Nein. Jedoch kann jeder gestalten, denn es ist ein Urbedürfnis des Menschen, sich gestalterisch auszudrücken. Es geht nicht um Kunstwerke für Andere oder um „schöne“ Bilder, die entstehen sollen, sondern es sind persönliche Werke, die entstehen werden. Dabei geht es um den Prozess beim Gestalten und um das Gespräch über das Werk.
Eine professionelle Betrachtung und Interpretation der Bild-/Werke ist nur durch und mit dem Klienten bzw. Patienten möglich, denn nur er weiß um die "wahre" Bedeutung seines Bild-/Werks.
Die Kunsttherapie ist und bleibt die Basis all meiner Interventionen je nach Wunsch mit oder ohne Hypnose. Die Hypnose verstehe ich als ergänzendes, hochwirksames Instrument, das den kreativen Prozess verstärkt und die Lösungssuche beschleunigt.
Kaum ein anderes Therapieverfahren hat solch eine vielfältige Wirkkraft wie die Kunsttherapie.

